Nachruf Hilde Gleißner

Nachruf auf Hilde Gleißner im Heimatboten für die Kreise Tachau und Bischofteinitz

Wir betrauern

Am 15.05.1990 verstarb nach kurzer, schwerer Krankheit, versehen mit den heiligen Sterbesakramenten, unsere Landsmännin Frau Hildegard Gleißner im 62.Lebensjahr.

Sie wurde am 13.10.1928 in Thiergarten geboren und lebte mir ihren Eltern in Karlsbad. Schon sehr früh verstarb ihre Mutter und bereits mit 12 Jahren war sie Vollwaise. Zu ihrem Geburtsort fühlte sich die sehr naturverbundene Landsmännin zugehörig und hielt sich daher oft bei ihren Großeltern (Kroamotzn) auf. Nach dem Besuch der Volks- und Bürgerschule in Karlsbad wurde sie in Prag als Kindergärtnerin und Erzieherin ausgebildet. Kurz vor dem Zusammenbruch kehrte sie nach Karlsbad zurück und musste dann mit ihren Angehörigen nach Thiergarten zu den Großeltern flüchten. Sie wurde im Zuge der Vertreibung mit vielen Landsleuten in die Gegend von Augsburg (Biburg) ausgesiedelt.

Am 07.07.1947 heiratet sie in Ansbach ihren Jugendfreund und Landsmann Franz Gleißner (Grawaschn Franz). Nachdem ihr Mann im Jahre 1951 die Prüfung als Elektromeister absolvierte, verzogen beide im Jahre 1953 nach Pilsting Kreis Landau/Isar und gründeten ein Elektrofachgeschäft. Es folgten harte und schwere Aufbaujahre, die beide erfolgreich meisterten. Wir wissen, wie schwer es damals wir Vertriebenen hatten, eine Existenz zu gründen. Mit Fleiß und Ausdauer versah sie unermüdlich die an sie gestellten Aufgaben, einschließlich der Kindererziehung. Im Jahre 1966 entschlossen sich beide, in Geretsried ein neues Geschäft zu gründen, das sie mit ihrem Mann zu einer beachtlichen Größe ausbaute. Nach fast vier Jahrzehnten harter Arbeit konnte endlich der verdiente Ruhestand angesteuert werden und es blieb endlich Zeit, ihren Hobbys nachzugehen. Leider war diese Zeit nur sehr kurz. Das Schicksal wollte es anders. Eine verzögerte, an sich verhältnismäßig einfache Operation sollte im Kreiskrankenhaus Wolfratshausen vorgenommen werden. Eine zunächst nicht erkannte, heimtückische Krankheit wurde dabei festgestellt. Nach kurzem Aufenthalt kam sie nach Hause, musste aber bald in das Großklinikum Großhadern in München eingeliefert werden. Trotz aller ärztlichen Hilfe gab es jedoch keine Rettung mehr. So endete das Leben einer tatkräftigen und immer einsatzbereiten Frau.

Der Trost der Angehörigen ist, zu wissen, dass sie vom Erdenleid erlöst ist. Am 21.05. wurde sie im Waldfriedhof in Geretsried beigesetzt. Eine überaus große Anzahl von Trauergästen nahm daran teil, was auf ihre Beliebtheit hinwies. Die Chorvereinigung Geretsried, deren Mitglied sie war, sowie ein Trompeter verabschiedeten sie mit ergreifenden Weisen.

Um die Verstorbene trauern ihr Gatte, die Kinder, Enkelkinder und eine Urenkelin nebst all ihren Angehörigen und Verwandte. Ihnen gilt unsere Anteilnahme. Möge der Allmächtige die Verstorbene in sein Reich aufnehmen und ihr den ewigen Frieden schenken.

Das Leben ist ein immerwährendes Abschiednehmen, der Tod ist Heimkehr“.

 

Josef Gleißner, Tulpenstr. 28, 8192 Geretsried 1, Schwager

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